Zuerst muss geprüft werden, ob
der zu verwendende 433MHz-Empfänger zu der Wetterstation passt. Die
Unterschiede bestehen in der Versorgungsspannung, der Ansteuerung (3-adrig,
4-adrig etc.) und dem Aufbau des vom Empfänger an die CPU übergebenen Empfangssignals (Phase, Amplitude etc.). Die
Versorgungsspannung des Empfängers
kann man am Besten an einem Elektrolytkondensator in Bereich der
Empfängerschaltung messen. Zu Prüfung der Ansteuerung muss man die
Leiterbahnen, die vom Empfänger in Richtung CPU der Wetterstation (schwarze
Vergussmasse) gehen, verfolgen. Das Empfangssignal kann man mit einem
Oszilloskop (wenn vorhanden) prüfen/vergleichen, oder man lässt es auf einen Versuch
ankommen. Die Chance ist natürlich größer, wenn die beiden Empfänger (alt
und neu), wie in diesem Beispiel, vom Aufbau her fast identisch sind.
Bild 1: 868MHz-Wetterstation WS7059 |
Wie im Bild 1 zu sehen ist, führen 3 Leiterbahnen vom
Empfänger weg. Die Leiterbahnen 1 und 3 führen zum Kondensator und sind für
die Versorgungsspannung zuständig, die übrig bleibende Leiterbahn 2 ist somit
die Datenleitung. Anhand der Polarität des Kondensators kann leicht Minus
und Plus
für die Versorgungsspannung des Empfängers identifiziert werden. Hier ist auch
der Prüfpunkt um die Höhe der Versorgungsspannung festzustellen. Obwohl die
gesamte Wetterstation mit 4.5 Volt (3x R6/AA) versorgt wird, arbeitet der
Empfänger der Wetterstation nur mit 3V.
Nun wenden wir uns dem "Organspender" zu. Verwendet wurde hier eine
WS7013. Diese Wetterstation wird mit 2x R03/AAA versorgt, somit ist davon
auszugehen, das in der Wetterstation ein 3V-Empfänger steckt.
Bild 2: Organspender WS7013 |
Die Leiterbahn 3 lässt sich am Besten identifizieren, denn sie
führt direkt zum Pluspol des Kondensators. Vom Minuspol des Kondensators wird
mit einem Durchgangsprüfer die Masseleitung gesucht, wobei sich Leiterbahn 1
als Masseleitung zu erkennen gibt. Übrig bleibt Leiterbahn 2 als Datenleitung.
Nun wird der 868MHz-Empfänger an der schwarzen Linie gemäß Bild 1 mit einer
Eisensäge vorsichtig abgetrennt. Das Abtrennen des 433MHz-Empfängers aus der WS7013 erfolgt gem.
Bild 3, wobei darauf geachtet werden muss, das die Leiterbahn vom Kondensator
(+) zum kleinen schwarzen Punkt auf dem Empfänger nicht durchtrennt wird.
Bild 3: Abtrennen des Empfängers |
Nun kann der neue Empfänger mit Heißkleber vorsichtig an der
Platine der WS7059 fixiert und die Leiterbahnen mit Drahtbrücken verbunden
werden. Der schwarze Draht (Masse) und der weiße Draht (Daten) führen zur
Unterseite der Platine.
Bild 4: fertig umgebauter Empfänger |
Die Wetterstation kann jetzt wieder zusammengebaut werden und
nach Einlegen der Batterien sollten die Temperatur-/Hygro-Sensoren nach einigen
Sekunden angezeigt werden.
Diese Umbauanleitung dient nur als Anhalt und kann prinzipiell
auch auf den Umbau anderer Wetterstationen , so z.B auch von 433 auf 868 MHz,
angewandt werden. Treten unterschiedliche Versorgungsspannungen auf, ist es auch
möglich eine zu hohe Spannung aus der Wetterstation, durch in-Reihe-schalten
einiger Dioden (Anzahl hängt von der Versorgungsspannung ab) in die
Plus-Leitung zum Empfänger, zu reduzieren. Ist die Anzahl der
Verbindungsleitungen größer als 3 und/oder zwischen Empfänger und
Wetterstation unterschiedlich, wird es schon problematisch, da einige
Wetterstationen z.B. eine Steuerleitung besitzen mit der der Empfänger zu
bestimmten Zeiten aktiviert wird oder eine Taktleitung (CLK) um die fertig
aufbereiteten Daten zwischen Empfänger und CPU zu synchronisieren.
Wichtig! Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für
irgendwelche Schäden auf Grund dieser Anleitungen!
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