Elektronik

Wetterstation WS7059 für 868MHz

Umbau einer 868Mhz-Wetterstation auf 433 MHz
( WS7059 )


     Zuerst muss geprüft werden, ob der zu verwendende 433MHz-Empfänger zu der Wetterstation passt. Die Unterschiede bestehen in der Versorgungsspannung, der Ansteuerung (3-adrig, 4-adrig etc.) und dem Aufbau des vom Empfänger an die CPU übergebenen Empfangssignals (Phase, Amplitude etc.). Die Versorgungsspannung des Empfängers kann man am Besten an einem Elektrolytkondensator in Bereich der Empfängerschaltung messen. Zu Prüfung der Ansteuerung muss man die Leiterbahnen, die vom Empfänger in Richtung CPU der Wetterstation (schwarze Vergussmasse) gehen, verfolgen. Das Empfangssignal kann man mit einem Oszilloskop (wenn vorhanden) prüfen/vergleichen, oder man lässt es auf einen Versuch ankommen. Die Chance ist natürlich größer, wenn die beiden Empfänger (alt und neu), wie in diesem Beispiel, vom Aufbau her fast identisch sind.


Bild 1: 868MHz-Wetterstation WS7059

Wie im Bild 1 zu sehen ist, führen 3 Leiterbahnen vom Empfänger weg. Die Leiterbahnen 1 und 3 führen zum Kondensator und sind für die Versorgungsspannung zuständig, die übrig bleibende Leiterbahn 2 ist somit die Datenleitung. Anhand der Polarität des Kondensators kann leicht Minus Minuspol Kondensator und Plus Pluspol Kondensator für die Versorgungsspannung des Empfängers identifiziert werden. Hier ist auch der Prüfpunkt um die Höhe der Versorgungsspannung festzustellen. Obwohl die gesamte Wetterstation mit 4.5 Volt (3x R6/AA) versorgt wird, arbeitet der Empfänger der Wetterstation nur mit 3V. 

  Nun wenden wir uns dem "Organspender" zu. Verwendet wurde hier eine WS7013. Diese Wetterstation wird mit 2x R03/AAA versorgt, somit ist davon auszugehen, das in der Wetterstation ein 3V-Empfänger steckt.


Bild 2: Organspender WS7013

Die Leiterbahn 3 lässt sich am Besten identifizieren, denn sie führt direkt zum Pluspol des Kondensators. Vom Minuspol des Kondensators wird mit einem Durchgangsprüfer die Masseleitung gesucht, wobei sich Leiterbahn 1 als Masseleitung zu erkennen gibt. Übrig bleibt Leiterbahn 2 als Datenleitung. 

  Nun wird der 868MHz-Empfänger an der schwarzen Linie gemäß Bild 1 mit einer Eisensäge vorsichtig abgetrennt. Das Abtrennen des 433MHz-Empfängers aus der WS7013 erfolgt gem. Bild 3, wobei darauf geachtet werden muss, das die Leiterbahn vom Kondensator (+) zum kleinen schwarzen Punkt auf dem Empfänger nicht durchtrennt wird.


Bild 3: Abtrennen des Empfängers 

Nun kann der neue Empfänger mit Heißkleber vorsichtig an der Platine der WS7059 fixiert und die Leiterbahnen mit Drahtbrücken verbunden werden. Der schwarze Draht (Masse) und der weiße Draht (Daten) führen zur Unterseite der Platine.

WS7059 nach Umbau
Bild 4: fertig umgebauter Empfänger

Die Wetterstation kann jetzt wieder zusammengebaut werden und nach Einlegen der Batterien sollten die Temperatur-/Hygro-Sensoren nach einigen Sekunden angezeigt werden.

Diese Umbauanleitung dient nur als Anhalt und kann prinzipiell auch auf den Umbau anderer Wetterstationen , so z.B auch von 433 auf 868 MHz, angewandt werden. Treten unterschiedliche Versorgungsspannungen auf, ist es auch möglich eine zu hohe Spannung aus der Wetterstation, durch in-Reihe-schalten einiger Dioden (Anzahl hängt von der Versorgungsspannung ab) in die Plus-Leitung zum Empfänger, zu reduzieren. Ist die Anzahl der Verbindungsleitungen größer als 3 und/oder zwischen Empfänger und Wetterstation unterschiedlich, wird es schon problematisch, da einige Wetterstationen z.B. eine Steuerleitung besitzen mit der der Empfänger zu bestimmten Zeiten aktiviert wird oder eine Taktleitung (CLK) um die fertig aufbereiteten Daten zwischen Empfänger und CPU zu synchronisieren.


Wichtig! Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für irgendwelche Schäden auf Grund dieser Anleitungen! 



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