Umbau einer CB Antenne mittels eines magnetic Baluns zur KW Antenne

 

Neu Download eines PDF Files mit einer vernünftigen Anleitung für den Umbau.
Noch wird sich wohl was ändern, aber im Mom. schon recht vernünftig!!!

Bei der Suche nach einer preiswerten Antenne die auf möglichst vielen Bändern ohne Tuner Portabelbetrieb ermöglichen sollte, stößt man im Internet auf umgebaute CB-Antennen. Da ich sehr gute Erfahrungen, auch bei kurzen Drahtlängen, mit magnetic Baluns habe wollte ich solch einen Balun in eine CB Antenne einbauen und dann mit einer der im Internet angebotenen "Wunderantennen" vergleichen. Schnell zeigte sich bei einem ersten Vergleich, das die angebotenen Antennen das selbe Prinzip Zugrunde legte und deshalb nicht besser funktionierte als die Selbstbauvariante.

Verwendbare Antennen:

Im Prinzip kann jeder Vertikalstrahler verwendet werden wenn der Strahler von Masse und dem Befestigungsmaterial getrennt werden kann. Der magnetic Balun wird im Normalfall in ein Gehäuse eingebaut und kann über Kabelbrücken an die Antenne angeschlossen. Wenn die Antenne jedoch nur für eine maximale Ausgangsleistung von 100 Watt ausgelegt werden soll, gibt es eine weitaus elegantere Lösung. Die Firma Team vertreibt zwei Antennen mit der Bezeichnung Team ECO 50 bzw. Team ECO 200 die sich besonders für einen Einbau eines magnetic Baluns eignen. Bei der ECO 50 handelt es sich um eine Lamda Halbe, bei der ECO 200 um eine Landa fünf achtel CB Antenne. Die Antennen besorgte ich mir bei www.neuner.de der die Antennen normalerweise auf Lager hat. Beide Antennen eignen sich gleichermaßen für den Umbau, allerdings scheint die ECO 200 aufgrund Ihrer größeren Länge besser geeignet. Die 200er unterscheidet sich durch ein zusätzliches Element das noch dünner ist und Aussparungen in der oberen Strahlerhalterung zur Radialmontage.
Beide Antennentypen zeigen eine Verarbeitungsqualität, die nicht der Qualität der meisten AFU Vertikalantennen entspricht, allerdings kosten sie nur Bruchteile dieser Antennen und weißen deshalb ein gutes Preis- Leistungsverhältnis auf. Eine ECO 50 hat bei mir inzwischen schon einige Stürme ohne Schaden im Garten überstanden und es scheint so als ob die allgemeine Stabilität an sich nicht schlecht ist. Bei Gelegenheit werde ich jedoch die ECO 50 gegen eine 200er tauschen, die ich dann nur auf die gleiche Länge ausziehe und hoffe durch die größeren Überstände der einzelnen Elemente auf größere Stabilität.

Anfertigung des erforderlichen Baluns:

Der hier verwendete Balun ist eigentlich ein UNUN da keine Balance erreicht wird, allerdings werde ich weiter bei dem eingeführten Begriff magnetic Balun bleiben. Als Kernmaterial werden verschiedene Materialien genannt, erste Versuche unternahm ich mit dem Amidon Ringkerne T 130-2 bzw. T 130-6 die sich beide durchaus als geeignet zeigten. Nachdem ich einen Bericht von OE3MZC las (1) unternahm ich Versuche mit dem Kernmaterial FT 140-43 und hatte teilweiße bessere Ergebnisse so das ich nun dieses Material bevorzuge. Diese Kerne, die bis zu einer Leistung von 100 Watt verwendbar sind, passen bewickelt genau in den Anschlusskasten der Antennen. Sollte ein magnetic Balun für größere Leistungen gebaut werden, müssen größere Ringkerne verwendet werden.

Gewickelt wird der magnetic Balun wie im nachfolgenden Bild ersichtlich ist. Dieses Wickelschema  ergibt einen 9:1 UNUN Übertrager.

Als Material wird der Kern und drei etwa 50 cm lange Litzenstücke benötigt, wenn anstelle von einfacher Litze solche mit einer Teflonisolierung vorhanden ist sollte diese verwendet werden.

Die drei Litzen habe ich dann an einigen Stellen mittels Klebeband verbunden und das ganze 9 mal durch den Kern gesteckt.

Nun müssen noch die entsprechenden Verbindungen hergestellt werden.

Nun kann der Balun das erste mal getestet werden und es kann festgestellt werden ob grobe Fehler beim wickeln gemacht wurden. Dazu ist ein ausreichend belastbarer 470 Ohm Kohlenschichtwiderstand der anstelle der Antenne eingesetzt wird erforderlich. Wird anstelle des Kohleschichtwiderstandes ein Hochlastdrahtwiderstand verwendet verfälscht sich das Ergebnis der SWR Messung aber auf dem 80 Meter Band sollte sich dennoch ein SWR von 1:1,5 oder besser zeigen.

Selbst so provisorisch aufgebaut zeigt sich ob der Balun ok ist oder nicht.
Selbstverständlich könnte der Balun nun auch in ein Gehäuse eingebaut werden und mit einer Drahtantenne Verwendung finden.

Baluneinbau in die Antenne:

Zuerst muss die Antenne zerlegt werden, dazu müssen die drei Schrauben um die PL Buchse entfernt werden. Nun kann die Antenne auseinander gezogen werden und die vorhandene Anpassung kann entfernt werden, wobei kleine Drahtstücke an den Anschlüssen belasse werden sollten um hier später die Balundrähte anlöten zu können.

Nachdem alle verbliebenen Drahtstücke der Antenne abisoliert wurden kann mit dem Einbau des Baluns begonnen werden. Zuerst wird der Antennenanschluss mit der Antennenlitze des Baluns verlötet.

Der Balun findet nun, sehr genau, in dem Gehäuse eingedrückt seinen Platz.

Nun müssen nur noch die beiden verbleibenden Drahtstücke an die PL Buchse angelötet werden und die Antenne kann vollständig montiert werden. Auch die Verschraubungen der oberen Halterung können nun befestigt werden. Bei der Team Eco 200 kann hierbei, wenn gewünscht, die drei Radiale montiert werden.

Aufbau der Antenne:

Beim Aufbau der Antenne ist darauf zu achten das ein Gegengewicht erforderlich ist. Beim Portabeleinsatz, bei dem die Antenne auf einen Glasfiebermast montiert wird, muss zusätzlich einen Draht als Gegengewicht verwendet werden. Für diesen Draht kann eine Buchse im Haltebügel für einen Bananenstecker vorgesehen werden und innerhalb von nur 5 Minuten ist so der Aufbau zu erledigen. Wenn der Gegengewichtsdraht dann auch noch geerdet wird werden auch statische Aufladungen abgeleitet.

Um einen Eindruck über die Wichtigkeit des Gegengewichtes zu zeigen habe ich bei einem Versuchsaufbau einmal meine Ergebnisse notiert und in eine Tabelle zusammengefasst,. Guckst du hier:     Stehwellenmessungen bei verschiedenen Gegengewichte

Soll die Antenne länger aufgebaut bleiben können zusätzliche Schrauben zu den vorhandenen Schlauchklemmen zur Sicherung der Elemente vorgesehen werden. Zusätzlich sollte neben der PL Anschlussbuchse ein Loch in den Anschlusskasten vorgesehen werden um Wasser abfließen zu lassen. So verbessert überstand eine meiner Antennen nun schon einige Stürme.
Als Gegengewicht dient hierbei der geerdete Metallmast, zusätzlich kann das Koaxkabel zu einer Mantelwellensperre aufgewickelt werden, auch wenn deren Funktion ja durchaus umstritten ist. Mit dieser Konstruktion konnte bei 100 Watt keine TVI feststellt werden.

Betriebserfahrungen mit der Antenne:

Beim Einsatz eines FT920 kann die Antenne mittels des eingebauten Tuners auf allen Bändern von 80 bis 10 Meter angepasst werden. Da ich aber portabel meist nur einen IC 706 verwende steht dabei oft kein Tuner zur Verfügung. Hier machte ich auf allen Bändern von 40 bis 10 Meter Betrieb, allerdings beschränke ich mich dann auf 20 bis 25 Watt SSB Out und hatte noch keine Probleme. Da sich das SWR teilweiße in Bereiche um 1:2,5 bewegt muss aber bedacht werden das einige TRX, vor allem solche ohne Schutzschaltungen, bereits bei solch geringen Leistungen Schaden nehmen können.

Zur Leistungsfähigkeit ist es mir nicht möglich wirklich aufschlussreiche Aussagen zu machen. Immer wieder werden DXCC- Listen aufgestellt, die die Leistungsfähigkeit einer Antenne beschrieben sollen. Nach meiner Erfahrung haben diese Listen keine echte Aussagekraft. Einige der großen Conteststationen die in allen Kontinenten vorhanden sind können oft schon bei durchschnittlichen Bedingungen, wenn der TRX nicht kaputt geht, mit etwas Koaxkabel ohne Antenne erreicht werden ;-).

Für alle die aber dennoch solche Angaben lesen wollen:
Ich erreichte bei einem der großen Conteste mit der Antenne bei 10 Watt Sendeleistung  innerhalb von 10 Stunden das WAC in RTTY.
Im WAG konnte mit 100 Watt das WAC innerhalb von 7 Stunden erreicht werden. Dabei war ich besonders überrascht als eine VK6 Stadion auf einen meiner eher seltenen CQ Rufe antwortete.

Auch sonst bin ich sehr zufrieden, Vergleiche mit einem 21 Mhz Dipol zeigten gerade bei DX oft Vorteile für die Vertikalantenne vor allem dank eines meist ruhigeren Empfangs. Da die Antenne aber recht breitbandig ist, übersteuern einfachen Empfängern in den Abendstunden.
 

Fazit:

Für deutlich unter 50 Euro bekommt man gerade für die Bänder von 20 bis 10 Meter eine durchaus DX taugliche Vertikalantenne die außerdem Europabetrieb auf den restlichen Bändern ermöglicht. Die Antenne ist vor allem, dank des schnellen Aufbaus, für portabel Betrieb geeignet. Der stationäre Betrieb sollte durchaus möglich sein, allerdings weißt die Antenne nicht die Stabilität einer, dann aber auch deutlich teureren, AFU Antenne auf.

1.) www.oe5.oevsv.at/basteln_js/antennen.htm

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