Cobwebb Antenne
Nachdem ich immer noch keine vernünftige Möglichkeit gefunden habe meine Drähte
der Reflekted W Antenne aufzuwickeln habe ich mich an einem verlängerten
Wochenende an einer andere Antennenkonstruktion versuchen wollen.
Es sollte aber wieder eine "Drahtantenne" auf einem Tragkreuz werden. Um das
Problem mit dem aufwickeln der eigentlichen Antenne zu umgehen sollte diesmal
ein massiger Antennendraht verwendet werden.
Nach einigen goggeln kam ich auf die Cobwebb Antenne
unter
http://homepage.ntlworld.com/m.rabel/dipole.htm kann man viel über den
prinzipelen Aufbau erfahren.
Bei der Antenne handelt es sich um mehrere aufgewickelte Koaxdipole (Bazzoka).
Sicherlich kann die Antenne nie und nimmer den Gewinn bringen, der auf der HP
des Vertreibers einer Fertigantenne diesen Typs, in den Raum geworfen wird.
Nachteile:
Sehr schmalbandig, auf 20 Meter hatte ich obwohl ich RG58 verwendete eine 1:3
Bandbreite von nur ca. 250 Kiloherz.
Mögliche gegenseitige Beeinflussung der Dipole.
Performance:
Scheiße? Jaein!
Nachdem an diesem Wochenende sogar 6 Meter
zeitweise offen war, habe ich getestet. Als Gerät wurde ein TS480 und als
Antennen auf KW eine umgebaute CB
Vertikal sowie ein einfacher Dipol auf 6 Meter verwendet.
Auf 6 Meter stellte sich an der Cobwebb tatsächlich ein brauchbares SWR ein,
allerdings wurde ich auch kein einziges mal gehört, aber mit einem viel tieferen
Dipol klappte es mehrfach auf den ersten Anruf. Schaut also aus als ob fast
nichts abgestrahlt wird.
RX mäßig war die Cobwebb durchgehend deutlich ruhiger, auf 20 Meter konnten
viele Stationen in RTTY an der Cobwebb dekodiert werden die an der CB Antenne
bestenfalls erahnt werden konnten, auf 17 Meter war es noch ähnlich, auf 15 und
10 Meter war es nur noch akustisch unterscheidbar.
Doch nun zum TX, natürlich genügt das ganze
keinen Profivergleich:
Auf 20 Meter konnten Stationen die an der CB Vertikal nicht dekodiert werden
konnten nur selten erreicht werden, allerdings wurde bei QSOs nachgefragt und
durchwegs der Cobwebb 2-3 S-Stufen mehr zugesprochen. Auf 17 Meter war es
ähnlich. Auf 15 Meter scheinen beide Antennen in etwa gleich gut zu
funktionieren. 10 Meter kann zu 100% vergessen werden, Signale sind zwar
durchwegs mit einem geringeren Rauschanteil als an der CB Vert. zu hören, aber
die Feldstärke war sehr schlecht. Testen ging ich da ich Zuhause an einer FB23
sehr dicke Signale auf 10 Meter bemerkte, dann testete ich 10/6 Meter für ca. 3
Stunden. Ich merkte gleich das die Signale scheinbar deutlich schwächer waren.
Nun könnte es auch sein das das Band nachließ aber auch als ich dann heim kam,
war 10 Meter immer noch mit ähnlichen Signale offen.
Da auch der Vergleich zur CB UNUN-Antenne zeigte das die Cobwebb min. 4 S-Stufen
schlecht war erscheint mir die Speisung mit einem Koaxkabel für alle Bänder als
nicht empfehlenswert. Ein Ergebnis das übrigens auch im Zusammenhang mit ref. W
Antennen genannt wird.
Ich denke ich werde demnächst eine 20/17 15/10 Kombi testen.
Konstruktion:
Das Zentrum ähnelt der Konstruktion der Reflekted
W, nur werden hier 4 Alurohre im rechten Winkel zueinander aufgebracht, eines
der Rohre ließ ich der Einfachheit einfach durchlaufen. Für einen zusätzlicher
kurzer Arm müssen zusätzlich Halter vorgesehen werden. Für diesen Arm verwendete
ich ein Kunststoffrohr um elektrisch neutral zu bleiben.
Die anderen Spreizen sind Elektroinstallationsrohre das an Ende und am
Einspannpunkt durch eingeschobene Holzstäbe verstärkt werden (siehe auch Ref. W)
und in den Alurohren mittels Schlauchklemmen befestigt werden.
Die ganze Konstruktion wurde dann wieder mit
einem Mittelmast versehen und mittels Angelschnur verspannt.
Wer eine 20 - 10 Meter Antenne bauen möchte kann schon mit 2 Meter Spreizen
auskommen, so hätte die Antenne nur einen Drehradius von gerade einmal 2 Meter
(aber sie braucht ja nicht gedreht werden). Meine Konstruktion sollte auch
Dipole für 30 und 40 Meter tragen, allerdings zeigte sich, das selbst wenn nur
leichter Draht für normale Dipole verwendet werden, das ganze nicht stabil genug
wurde.
Die Dipole habe ich wie man hier sehen kann mittels einfacher Kabelklemmen eingespeist. Getestet habe ich nur eine Version für 15/17/20 Meter, für 10/12 Meter hätte die Leiste immer noch Platz, aber im Mom. sind mir die Bänder genug. So habe ich noch keine Dipol der mit einem anderen in Resonanz sein kann (10/20 Meter Problem).
Hier sieht man noch meine Lösung zur Abstimmung, ich habe die Lage der Kurzschlusspunkte 1:1 von M0MMR übernommen und die Dipole an beiden Seiten um je 10 cm Länger belassen. Dann habe ich vorerst die 10 cm am Endpunkt überstehen lassen und umgeklappt. Nach einigen Messungen habe ich dann je ca. 5cm angeschnitten und bin im Mom. mit dem SWR zufrieden.
Endgültige Ausführung:
TIP: Bei Obi gibt es Holzstäbe mit 18 mm Durchmesser, die recht passgenau in einige 20mm Elektroinstallationsrohre passen.
Nachdem sich zeigte das die Einfügung von 30/40
Meter nicht wirklich sinnvoll ist wurden nun die Spreizen auf 2 Meter gekürzt.
Zusätzlich habe ich noch einen 10 Meter Dipol gebaut und mit eingebaut. ich habe
die Längen von
http://homepage.ntlworld.com/m.rabel/dipole.htm mit einem Plus von ca. 2-5
cm verwendet. So habe ich das SWR min. in den RTTY Bereich gelegt.
Auf das Einfügen eines 12 Meter Dipols habe ich verzichtet. Der elektrische wie
auch mechanische Abstand von 15/12/10 Meter ist einfach recht gering wie man im
nachfolgenden Pic erkennen kann, würden diese drei Dipole doch recht nahe
zusammenrücken. Nach einer Diskussion im Ref. W Forum eben über dies
Problematik, entschied ich mich auf 12 Meter zu verzichten.
Die Antenne wurde mit Hilfe eines Gabelstaplers für einen ersten richtigen Test auf Höhe gebracht.
(C)opyright by DC3RJ, Juergen Riemann.
Kopien auch auszugsweiße nur nach Absprache und Quellennachweiß von mir.
Haftungsbeschränkung. Der Autor kann nicht für eventuelle Schäden, gleich
welcher Art, die durch diese Anleitung entstehen, haftbar gemacht werden, es sei
denn, der Autor hätten vorsätzlich gehandelt.