Vorsicht! Die Anleitung kann noch irreführend sein

Es wurden schon 2 Geräte aufgebaut, aber auf Platinengröße usw. muss geachtet werden

 

10 Meter Relaisfunke aus CB Funk Geräte

Riemann Jürgen, DC3RJ

 

In der letzten Zeit sind einige 10 Meter Relais in DL aufgebaut worden. Die billigste Möglichkeit um auf diesen Relais QRV zu werden scheint mir der Umbau eines CB Funkgerät zu sein. Die erforderliche Ablage kann durch eine einfache Schaltung, aufbauend auf einen Mikrocontroller erreicht werden.

 

Die Idee:

 

Nachdem nun in der Region Nürnberg mit dem Gedanken gespielt wird solch ein Relais aufzubauen, wurde von mir nach einer Möglichkeit gesucht auf solch einen Relais QRV zu werden. Da bei mir mehrere CB-Funkgeräte vorhanden waren, die auch für das 10 Meter Band modifiziert werden konnten, sollten nach einer Möglichkeit gesucht werden diese entsprechend zu nutzen. Es bieten sich hierfür die so genannten Plus Geräte der Firma Midland/Alan an. Diese Geräte lassen sich durch umlöten einer Matrix in einen 400 Kanal AFU Modus setzen, leider stellte sich dabei heraus das die Lücken im CB-Kanal Raster auch bei der 400 Kanal Version bestehen bleiben. So ist die Frequenz 29.690, auch im 400 Kanal Modus, nicht erreichbar. So kann ein Alan Plus Gerät nach diese Umbauanleitung umgebaut, leider nicht für den Betrieb auf DF0HHH verwendet werden. Da diese Plus Geräte jedoch so genannte Quick Up/Down Tasten besitzen, die für das Schalten der Relaisablage verwenden können und 10 Kanäle auf einmal schalten und so eine Möglichkeit der schnellen Ablageschaltung ermöglichen sind die Geräte doch interessant. Es wurden mehrere Geräte umgebaut und dabei 2 unterschiedliche Varianten verwirklicht. Bei der einen wird die Ablage durch das Anzapfen der schon erwähnten Quick Up/Down Tasten, die 10 Kanäle auf einmal überspringen, erreicht. In einer 2.Variante wird die Möglichkeit der Up- Down Schalter des Mikrofons verwendet. Diese Variante hat den Vorteil dass die gesamte Ablageumschaltung innerhalb eines Mikrofones ohne zusätzliche Geräte Änderungen erfolgen kann und auch andere Geräte ohne Quick Up/Down Möglichkeit verwendet werden können. Der Nachteil ist eine nicht zu vernachlässigen Umschaltphase die es erforderlich macht mit dem Sprechen erst verzögert, nach dem drücken der PTT Taste zu beginnen.

Die Steuerung des ganzen übernimmt in beiden Fällen ein Atmel AT 902313, der mir dank des Kurses in der FA bekannt war und deshalb ein Programmer vorhanden war. Da der Chip mit der gestellten Aufgabe  unterfordert ist wurden noch weitere Funktionen eingebaut. So kann im Relaisbetrieb durch kurzes zweifaches Drücken der PTT Taste ein 1750 Herz Rufton sowie nach dem Einschalten und danach etwa alle 9 Minuten bei Sendungsbeginn ein einstellbares Rufzeichen gesendet werden. Wird beim Anlegen der Versorgungsspannung an die Schaltung die PTT Taste gedrückt wird der Simplex Mode eingeschaltet in dem wiederum ein Rogerbeep eingeschaltet werden kann.

Als Problematisch stellte sich vor allem die Tastung des Senders heraus. Mit Bipolaren Transistoren erscheint zwar TX im Display aber es wird keine HF abgestrahlt, dies scheint am Spannungsverlust über den Transistor zu liegen, da aber der RX nicht automatisch abgeschaltet wird war das eher ein Glücksfall da so die Eingangstufe erste Versuche überlebte. Die Lösung anstelle eines Transistors einen MOSFET zu verwenden hatte zur Folge das der TRX zwar Leistung beim durchschalten brachte aber der Durchgangswiderstand im hohen Megaohm Bereich des MOSFET reichte bei mir immer noch aus um das Gerät nicht sauber in den Empfang schalten zu lassen. Am Ende wurde zur Tastung des Senders auf ein einfaches Relais zurückgegriffen da so auch die bei diesem CB-Funkgeräte erforderliche Durchschaltung des RX ohne Probleme erfolgte.

 

Mögliche Funkgeräte:

 

Getestet wurde mit Midland/Alan 28 Plus und 78 Plus Geräten. Andere Geräte bei denen es auch möglich sein sollte sind die Midland 48 Plus, ohne die Quick Up/Down Nutzung außerdem noch President Lincoln und einige Albrecht Funkgeräte. Wichtig ist zuerst einmal eine Möglichkeit zu finden die Geräte auf die Amateurfunkfrequenzen umzustellen. Dabei können verschiedene Seiten im Internet eine gute Hilfe sein, wichtig ist dabei jedoch, darauf zu Achten das es meist verschiedene Versionen von ein und demselben Gerät gibt.

Wer gebrauchte Midland/Alan Geräte verwenden will, sollte darauf achten das nach Möglichkeit Geräte mit AM/FM Umschaltung verwendet werden. Dummerweise verwenden Umgelötete Alans standardmäßig die Betriebsart AM und machen deshalb eine Umschaltung auf FM erforderlich. Bei eine relativ neue Midland/Alan 78 Plus die in  der 40 Kanal Version zur Verfügung stand, konnte allerdings durch das umlöten einer einfachen Lötbrücke der LCR Schalter zur AM/FM Umschaltung genutzt werden. Bei älteren Geräten ist leider ein kleiner Umbau erforderlich.

 

Hier eine kleine Tabelle der wichtigsten Kanäle bei Midland Plus:

FM Frequenz

Kanal an Midland Plus Geräten  

 

29.510 - 29.590 MHz  Repeater inputs            

26 I – 34 I  

29.600 MHz FM Simplex

35 I

29.610 - 29.680 MHz Repeater outputs

36 I – 3 L

29.690 MHz lässt sich leider nicht einstellen.

 

 

Die Software:

 

Geschrieben ist die Software für den Mikrocontroller in Bascom-AVR Basic, wer den AVR Kurs mitgemacht hat sollte so mit dem Listing zu Recht kommen, aber auch so ist das Listing dank der verwendeten Sprache Basic einfach zu verstehen. In Zeile 13 kann eine andere Quarzfrequenz eingeben werden, allerdings kann es dann zu Tonhöhen Änderungen kommen, was besonders für den 1750 Hz Tonruf ungünstig ist. Die Zeilen 76-85 enthalten 10 Kanal Sprünge nach unten für die Mikrofonschaltung, soll via Quick Down geschaltet werden darf hier nur ein Gosub Down stehen bleiben. Dasselbe nur nach oben gilt für die Zielen  111-121. Das Unterprogramm Rufzeichen: muss entsprechend dem zu senden Call aus Gosub Strich, Gosub Punkt oder Gosub Pause bestehen, sollte kein Rufzeichen gemorst werden braucht einfach kein Gosub sondern nur das Return stehen zu bleiben.

Weitere wichtige Subs sind dann UP: und Down: wer mittels Quick Up/Down schaltet kann die Werte lassen, wer jedoch mittels der UP/Down Tasten des Mikrofons schaltet und bereit ist den Prozessor mehrfach zu beschreiben kann näher an 31 bzw. 7 MS rücken. Dabei steigt aber die Gefahr das ein Kanalsprung nicht korrekt ausgeführt wird, die 31 und 7 MS funktionierten an einer Midland 28 Plus ins Gehäuse eingebaut ganz gut.  An einer Midland 78 Plus klappt es ins Mikrofon eingebaut nur mit den im Listing eingearbeiteten Werten einwandfrei.

Wenn der Rufton eingesetzt wird geschieht dies durch den Befehl Sound Portb.3 , 1000 , 172 in der Zeile 96. Die Zahl 172 gibt die Tonhöhe an, wenn also der Ton in der Höhe nicht stimmt, müsste dieser Wert geändert werden.

 

Download des Basicprogramms für Bascom AVR

 

Wird beim anlegen von Spannung die PTT Taste gedrückt wird das Gerät im Simplexmodus betrieben, in diesem Modus kann man durch schnelles zweifaches Drücken der PTT nacheinander einen Quitungston (K) ein- bzw. ausschalten.
Im Relaismodus wird dadurch ein 1750 Hz Ton erzeugt.
 

 

Die Schaltung:

Wie im Bestückungsplan ersichtlich wird Pin Portd.6 als PTT Eingang (Mike PTT) verwendet. An dieser Pin wird die orginal PTT-Mikrofonleitung angeschlossen. Wird kein original Mike verwendet muss darauf geachtet werden das PTT nach Masse gezogen wird um dem Amtel mitzuteilen das die Abarbeitung der PTT Sequenz im Atmel erfolgen muss. Die Tonausgabe erfolgt an Pin Portb.3 und muss nur um Übersteuerungen zu vermeiden entsprechend an den Modulationseingang angepasst werden. An die Platinenanschlüsse Mike NF in und NF Funke out werden die beiden NF Leitungen angeschlossen. Über den Pin Portd.3 erfolgt die PTT Tastung über diesen Port des Optokoppler wird ein Relais gesteuert an dessen Schaltausgängen die PTT/ TX und RX des Funkgerätes angeschlossen werden muß. Die Pins Portd.4 = Up und Portd.5 = Down, schalten über Optokoppler die jeweilige Funktion. Up und Down wird über die Transistor-Ausgänge der Optokoppler geschaltet. Es gibt dabei 2 verschiedene Varianten der Up Beschaltung. In der Quick Up/Down Variante wird über die Transistorstrecke der Schalter des Gerätes direkt überbrückt. Zum Senden wird das Relais über den Transistor-Ausgang des Optokoppler geschaltet.

Für die Ausführung die mittels der Up/Down Leitung des Mikrofons die  Kanalsprünge erfolgen sollen, muss wie nebenstehend sichtbar, eine Leiterbahn der Platine unterbrochen werden und auf der Platinenseite ein Widerstand eingelötet werden. Außerdem ist es erforderlich das das Signal der Up/Down Leitung des Mikrofons an beiden Up/Down Anschlüsse anliegt deshalb wurde hier eine Brücke eingezeichnet und muss eingelötet werden.

 

Hier Download des Platinenlayouts als BMP. Also beim Drucken auf die Größe achten.

(C)opyright by DC3RJ, Juergen Riemann.
Kopien auch auszugsweiße nur nach Absprache und Quellennachweiß durch mich.
Haftungsbeschränkung. Der Autor kann nicht für eventuelle Schäden, gleich welcher Art, die durch diese Anleitung entstehen, haftbar gemacht werden, es sei denn, der Autor hätten vorsätzlich gehandelt.